Das Gebäude ist im Stile der Gründerzeit erbaut worden. Davon zeugen der Erker auf der „Bel Etage“ und die aufwendige und großflächige Stuckverzierung an den Decken. Die gesamte Architektur des Gebäudes spiegelt das großbürgerliche Selbstbewusstsein der damaligen Zeit wider und wurde von dem bekannten Karlsruher Architektenbüro „Curjel & Moser“ entworfen und gebaut. Zahlreiche Bauten von Curjel & Moser prägen noch heute das Karlsruher Stadtbild: So entspringen etwa das Konzerthaus, die Christuskirche am Mühlburger Tor oder die Villa Hoepfner ihrer Feder. Charakteristisch für die Arbeit von Robert Curjel und Karl Moser war die elegante Verbindung von historischen Themen einerseits und den zu der damaligen Zeit neuen Motiven des Jugendstils andererseits. Die vielfältige Tätigkeit des Architektenduos, das zu den ideenreichsten seiner Zeit gehörte, verbreitete den Ruf von Karlsruhe als einem Zentrum neuer Ideen und Impulse im Bauen weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Die Gründung des Büros erfolgte im Jahr 1888 und die gemeinsame Arbeit dauerte über 17 Jahre an , bis die beiden Geschäftspartner nach 1915 getrennte Wege gingen. Karl Moser setzte seine Tätigkeit alleine in Zürich fort. Er wurde als einflussreicher Lehrer zur Schlüsselfigur für die Architektur des Neuen Bauens in der Schweiz und dort – noch zu seinen Lebzeiten – als „Vater der Moderne“ anerkannt. Robert Curjel arbeitete seinerseits ab 1916 für den Badischen Baubund. Das Markenzeichen des beiden Architekten war die Abkehr vom Historismus sowie eine außergewöhnliche Offenheit für aktuelle internationale Architekturströmungen, die von Curjel & Moser ebenso innovativ wie qualitativ in ihre eigene Formensprache umgesetzt wurden. Hinzu kam die konsequente Zusammenarbeit mit Künstlern, die sich in den gemeinsamen Bauprojekten behaupten und zugleich einordnen mussten.
|